Dieses Motto ist einem Vers aus dem Epilog des Faust aus J.W.v.Goethes Faust II nachempfunden und auf die ökonomische Sichtweise angepasst.
Dort heißt es:
Nur der verdient sich Freiheit wie das Leben der täglich es erobern muß.
Jetzt wird's philosophisch:
Goethes Dr. Faustus, auf der Suche nach dem Sinn menschlichen Lebens des Einzelnen als auch dem Kern des menschlichen Zusammenlebens – was die Welt im Innersten zusammenhält – ruft hier die Menschen auf, ihr Sein als Mensch - im Gegensatz zum Tier – bewusst zu erkennen und sagt ihnen zugleich, dass sie sich den Sinn des Lebens durch ihr eigenes zielgerichtetes Handeln und Wirken selbst zu geben in der Lage sind.
Aber: jegliches Handeln sollte sich auch an dem Kategorischen Imperativ (KI) von Kant orientieren:
„Handle so, daß die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne.“ (§ 7 Grundgesetz der reinen praktischen Vernunft in der KpV, S. 54)
Weiterhin soll nach Kant die Menschheit nicht Mittel, sondern Zweck des eigenen Handelns sein. Der "täglich neu eroberte Erfolg" soll also auch den anderen zugute kommen.
Eine zeitgemäße Variante der zunächst egozentrischen Erkenntnis des Faust, übertragen auf menschliche Gemeinschaften, sozioökonomische Gesellschaften im allg. Sinn, könnte z.B. lauten:
Eine Gesellschaft kann nur dann bestehen, wenn sie nachhaltig wirtschaftet und geeignete Bedingungen für ihre Reproduktion herstellt (Demographie und Bildung,Weitergabe von Wissen und Erfahrungen).
Der KI, bezogen auf den Umgang von Gesellschaften bzw. Staaten miteinander, würde u.a. - gegenseitigen Respekt von Mensch und Kultur - die wechselseitige Anerkennung von Gesellschaftsform und deren Souveränität - Handeln auch zum allg. Nutzen fordern.
Dies sind die essentiellen Ziele, die zu verfolgen sind – im Großen wie im kleinen -